Sommerliche Überwärmung berechnen

Häufig gestellte Fragen

 

Ist der Nachweis der sommerlichen Überwärmung bei Wohngebäuden verpflichtend?

Die sommerliche Überwärmung von Gebäuden ist zu vermeiden. Bei Neubau und umfassender Sanierung von Wohngebäuden ist die ÖNORM B 8110-3 einzuhalten.

 

Muss man den Nachweis bei der Behörde abgeben?

Im Einzelfall kann dies gefordert werden.

 

Wie erfolgt der Nachweis bei Nicht-Wohngebäuden?

Für nicht-Wohngebäude ist entweder die sommerliche Überwärmung gemäß ÖNORM B 8110-3 einzuhalten, wobei die tatsächlichen inneren Lasten zu berücksichtigen sind, oder der maximal zulässige, außeninduzierte Kühlbedarf KB*V,NWG,max (Nutzungsprofil Wohngebäude, Infiltration nx =0,15) pro m³ Brutto.

 

Worin liegen die Besonderheiten der Eingabe?

Die Eingabe bezieht sich auf einen einzelnen Raum. Der Raum wird mit Innenabmessungen erfasst.

 

Ist es erforderlich alle Räume eines Gebäudes zu berechnen?

Nein, bei Wohngebäuden kann es ausreichen, den am ehesten gefährdeten Raum zu berechnen.

 

Gibt es bei Nich-Wohngebäuden noch eine andere Form des Nachweises?

Ja, bei Nicht-Wohngebäuden kann der Nachweis alternativ über den außeninduzierten Kühlbedarf KB* erfolgen.

 

 

 

Übersicht

Wählen Sie Sommer (17), um das Plugin zu öffnen.

 

 

1 Raumübersicht

Hier werden alle erfassen Räume gelistet.

 

2 Auswahl der Berechnungsmethode

Auswahl der Berechnungsgrundlage (Normenstand 1999 und 2012) und Festlegung der Berechnungsmethodik (Vereinfacht oder Simulation).

 

3 Neuer Raum

Anlegen eines neuen Raumes.

 

4 Bearbeiten

Bearbeiten eines Raumes und Verändern der Raumparameter.

 

5 Löschen

Entfernen eines Raumes aus der Berechnung.

 

6 Kopieren

Kopieren von Räumen und Eingaben aus anderen Projekten.

 

7 Kontext

Räume duplizieren oder Reihenfolge ändern.

 

8 Drucken

Erstellen eines Ausdruckes zum Nachweis der sommerlichen Überwärmung.

 

 

Auswahl der Berechnungsmethode

Mit der ÖNORM B 8110-3 (Stand 2020) ist nur die Berechnungsmethoden zum Nachweis über die operative Raumtemperatur erlaubt.

 

Nach altem (ÖNORM B8110-3:2012) Normenstand ist die Berechnung im vereinfachten Verfahren ebenfalls zulässig.

 

Erfassung der Raumgrunddaten

Der Nachweis der sommerlichen Überwärmung wird in der Regel über den kritischsten Raum geführt. Dabei handelt es sich um jenen Raum, der mit höchster Wahrscheinlichkeit durch solare Einstrahlung überhitzt wird. Kriterien für kritische Räume können sein:

  • Hoher Fensteranteil (z.B. große Fensterfläche im Süden)

  • Möglichkeit zur Nachlüftung nicht gegeben (z.B. Stadtwohnung im Erdgeschoß)

  • Geringe Speichermasse vorhanden (z.B. Schlafzimmer im Dachgeschoß)

Jeder zu berechnende Raum wird gesondert in GEQ erfasst und samt aller Bauteile und Fenster eingegeben. Dabei ist es auch erforderlich die Innentrennwände gegen andere Räume innerhalb des Gebäudes zu erfassen.

 

1 Eingabe der Raumabmessungen

Erfassung der Raumfläche und der lichten Raumhöhe.

Hinweis: Bei der Berechnung der sommerlichen Überwärmung sind Innenmaße zu verwenden.

 

2 Anmerkungen

Verfassen von Anmerkungen zur Berechnung. Die Anmerkungen werden am Ausdruck mit angedruckt.

 

3 Einstellungen Lüftung

Wird der Raum belüftet, so kann ein Teil der überschüssigen Wärme darüber abgeführt werden.

 

4 Schlafraum

Für die Einhaltung der OIB2019 gibt es keine zusätzliche Anforderungen betreffend Schlaf-/Ruheräume.

 

5 Einrichtung

Berücksichtigung der speicherwirksamen Masse der Einrichtung (z.B. Tische, Stühle und Schränke). Im Normalfall genügt die Berechnung mit dem genormten Richtwert von 38 kg/m².

 

6 Bauteile des Raumes anlegen

Hier werden die umschließenden Bauteile des Raumes erfasst (Wände, Decken, Böden).

 

 

 

 

Erfassung der Bauteile

Im Rahmen der Erfassung des Raumes ist es erforderlich, sämtliche den Raum umschließenden Bauteile zu erfassen. Die im jeweiligen Bauteil enthaltenen Fenster werden in dieser Maske gleich mit erfasst.

 

1) Auswahl des Bauteils

Auswahl um welches Bauteil des Raumes es sich handelt.

 

2) Auswahl der Himmelsrichtung

Einstellung der Himmelsrichtung in welche das Bauteil orientiert ist.

 

3) Länge des Bauteils

Erfassung der Länge des Wandbauteils in der jeweiligen Himmelsrichtung. Bei Decken und Böden wird hier die Fläche eingegeben.

Hinweis: Bei der Berechnung der sommerlichen Überwärmung sind Innenmaße zu verwenden.

 

4) Übersicht der Fenster

Anzeige und Eingabe aller im Bauteile enthaltenen Fenster und Türen.

 

 

 

 

Erfassung der Fenster und Türen

Die Erfassung der Fenster dient der Berechnung des Wärmeeintrages in den zu berechnenden Raum. Hauptkriterien für die eingebrachte Wärmemenge sind:

  • Größe des Fenster

  • Energiedurchlassgrad des Glases

  • Art des Sonnenschutzes

  • Art der baulichen Verschattung

1 Fensterliste

In dieser Übersicht werden alle im Energieausweis erfassten Fenster angezeigt. Über den Eintrag „freie Eingabe“ können die Fensterkennwerte direkt unter 2) erfasst werden.

 

2 Technische Daten des ausgewählten Fensters

Die technischen Daten (U-Wert, g-Wert udgl.) werden aus dem Energieausweis übernommen. Bei Auswahl der „freien Eingabe“ werden diese Kennwerte hier abgefragt.

 

3 Nachtlüftung

Eingabe der Möglichkeit der Nachlüftung. Fenster können entweder geöffnet, geschlossen oder gekippt sein. Hinweis: Es ist zu prüfen ob Fenster über Nacht ganz geöffnet werden können (Sicherheit, Lärm, usw.).

 

4 Sonnenschutz

Eingabe des Sonnenschutzes (z.B. Rollladen oder Jalousie).

 

5 Verschattung

Eingabe der baulichen Verschattung (z.b. durch Erker oder gegenüberliegende Gebäude).

 

 

Erfassung des Sonnenschutzes

Sonnenschutzeinrichtungen tragen maßgeblich zur Vermeidung sommerlicher Überwärmung bei. Oftmals ist ein Erreichen der Anforderungen ohne Sonnenschutz nicht möglich. Der Sonnenschutz wird im Rahmen der Fenstererfassung eingegeben.

 

Die Art des Sonnenschutzes bestimmt zu einem großen Teil die Wirksamkeit. So ist zum Beispiel eine Innenjalousie weniger effektiv als eine Außenjalousie (Transmission). Auch die Farbe der Sonnenschutzeinrichtung (z.B. eher hell oder eher dunkel) wird in der Berechnung berücksichtigt (Reflexion).

 

Der Zeitraum kann festgelegt werden, im Beispiel ist die Außenjalousie von 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr aktiv. Somit ist über den gesamten Tagesverlauf ein Schutz von solarer Einstrahlung gegeben.

 

 

 

Daten Auswerten

Sobald die zu berechnenden Räume erfasst wurden kann im Hauptmenü die Berechnung gestartet werden (Klick auf „Berechnen“). Es wird der Verlauf der Innentemperatur im Vergleich zur Außentemperatur berechnet und geprüft, ob der Grenzwert überschritten wird.

 

Nachdem die Berechnung abgeschlossen ist wird der Temperaturverlauf in einem Diagramm dargestellt. Sollte der Grenzwert nicht erreicht werden, so kann die Eingabe über den Button „Verbessern“ optimiert werden.

 

 

 

Werte verbessern

Die Balken neben den einzelnen Haupteinflussfaktoren für die Berechnung (Sonnenschutz, Nachtlüftung und gWert) zeigen das Verbesserungspotential an. Je voller der Balken desto mehr Potential bietet eine entsprechende Verbesserung in diesem Bereich.

 

Im oben angeführten Beispiel ist etwa das östliche Fenster ohne Sonnenschutzeinrichtung ausgeführt. Hier könnte beispielsweise eine Außenjalousie für weniger Einträge in den Raum sorgen.

 

Auch der g-Wert der Verglasung bietet Verbesserungspotential. Mit einer Sonnenschutzverglasung kann der solare Eintrag weiter reduziert werden.

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