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Die Schallschutzberechnung in GEQ erfolgt gemäß ÖNORM B 8115 und EN 12354-1 und dient der Ermittlung der lt. Bauordnung einzuhaltenden Schalldämmmaße.

 

 

 

Grunddaten

Die Grunddaten dienen der Erfassung grundlegender Parameter und Gebäude-Kennwerte, welche zur Berechnung der einzelnen Bauteile erforderlich sind. Grundsätzlich unterscheidet man die Gebäude nach deren vorrangiger Nutzung. Sind in einem Gebäude Betriebsstätten (Büros, Werkstätten u.Ä.) enthalten, so ergeben sich andere Anforderungswerte an die Bauteile.

 

Gebäude ohne Betriebsstätten

Gebäude mit Betriebsstätten

Bei Gebäuden ohne Betriebsstätten (z.B. Gebäude mit reiner Wohnnutzung) reicht es aus, einen „Außenlärmpegel“ zu erfassen. Dies kann entweder über eine Schallimmissionskarte, über eine Baulandkategorie (gem. ÖNORM B 8115-2) oder über andere Ermittlungsvarianten (z.B. Schallmessungen vor Ort) erfolgen.

Als Ergänzung zum „Außenlärmpegel“ kommt bei Gebäuden mit Betriebsstätten, in denen die Lärmentwicklung höher als bei Wohnnutzung ist, die Erfassung des „Innenlärmpegels“ hinzu. Ist die Lärmentwicklung nicht höher als bei Wohnnutzung, so verläuft die Berechnung wie bei Gebäuden ohne Betriebsstätten.

 

 

Räume

Im Menüpunkt „Räume“ können die zu berechnenden Räume (bzw. die zu berechnende Raumkonstellation) erfasst werden. Zum Nachweis des Schallschutzes sollten charakteristische Räume bzw. die ungünstigsten Raumkonstellationen herangezogen werden.

 

Im Übersichtsmenü werden alle erfassten Räume gelistet. Mit den Schaltflächen rechts lassen sich neue Räume anlegen bzw. vorhandene Räume bearbeiten, löschen oder auch kopieren.

 

Mit einem Klick auf „Neuer Raum“ erscheint obige Maske. Hier können Raumabmessungen und Umschließungsflächen erfasst werden. Mit der Option „zu Aufenthaltsräumen“ bzw. „zu Nebenräumen“ wird der Raum für die Berechnung des Trittschalldämmmaßes herangezogen. Mit einem Klick auf „Neue Fläche“ kann eine Wand- bzw. Deckenfläche eingetragen werden.

 

Die Raumflächenerfassung beinhaltet die Eingabe aller relevanten Kennwerte der entsprechenden Fläche.

 

Aufbau

Gibt Aufschluss über den schalltechnischen Schichtaufbau des Bauteils. Grob unterscheidet man hier zwischen einschalig- und mehrschalig wirkenden Bauteilen. Je nach Aufbau verändert sich das Vorhaltemaß und das Verhalten des Bauteils unter Schalleinwirkung. Nähere Informationen zur Einteilung der Bauteile können der ÖNORM B 8115-4 entnommen werden.

 

Vorhaltemaß

Damit wird die Abweichung zwischen den Schalldämmeigenschaften unter Prüfbedingungen bzw. Berechnungen und den Bedingungen am Bau betrachtet.

 

Lage

Gibt an, ob sich das Bauteil an einer schallmindernden Position befindet (z.B. einem Innenhof). Bei schallgeschützt positionierten Bauteilen kann eine gewisse Abminderung der Anforderungen in die Berechnung einbezogen werden.

 

Typ

Gibt an, ob es sich bei dem Bauteil um ein innenliegendes Trennbauteil handelt. Diese Einstellung hat Einfluss auf die Schallschutzberechnung zwischen Räumen.

 

Zudem können im Bauteil vorhandene Fenster und Türen mittels „Neues Fenster“ erfasst werden. Das bewertete Schalldämmmaß R W von Fenstern und Türen kann im Menüpunkt „Fenster Typen“ erfasst werden.

 

 

 

 

 

Bauteil Schalldämm-Maß

Im Menüpunkt „Bauteil Schalldämm-Maß“ werden den unter „Bauteile“ erfassten Wänden und Decken die schalltechnisch relevanten Schichteinteilungen zugewiesen.

 

Wurde das Bauteil ausgewählt genügt ein Klick auf die Schaltfläche „Bearbeiten“ um den einzelnen Schichten die entsprechende Zuteilung zuzuweisen.

 

Die Zuweisung zu einer bestimmten Schale hat großen Einfluss auf das schalltechnische Verhalten des Bauteils und dessen dämmende Wirkung.

 

Aus den Schichtspezifikationen und der Zuweisung zu schalltechnisch relevanten Schalen ergibt sich das bewertete Schalldämmmaß R W des Bauteils. Dieses kann, wenn z.B. durch ein akkreditiertes Herstellerdatenblatt bekannt, direkt in freier Eingabe erfasst werden. Andere Bezugsquellen für Schalldämmmaße wären z.B. ON V 32 (Katalog für schalltechnische Kennwerte von Bauteilen) oder die Website dataholz.com.

 

 

Erklärung der schalltechnisch relevanten Schalen

Markierung mit Stern *

zählt nicht zur Schallberechnung:

Schicht wird bei der Schallschutzberechnung ignoriert. So kann z.B. eine Dampfsperre bei der Berechnung vernachlässigt werden.

M (Masseschicht)

Biegesteife Schale (Koinzidenz Grenzfrequenz < 2500Hz) – Als Masseschicht wird z.B. die massive Wand bzw. massive Decke bezeichnet. Auf den Massivbauteil aufgetragene Putzschichten (außer Trockenputze) werden ebenfalls als Masseschicht klassifiziert.

DS (Dämmschicht unmittelbar auf der Masseschicht)

Die Dämmschicht ist vollflächig mit der biegesteifen Masseschicht verbunden. Z.B. verklebte EPSDämmplatten oder Trittschalldämmplatten.

DSN (Dämmschicht nicht unmittelbar auf der Masseschicht)

Die Dämmschicht ist nicht vollflächig mit der biegesteifen Masseschicht verbunden. Z.B. eingelegte Mineralwolle mit Luftschicht zw. Masseschicht und Vorsatzkonstruktion.

L (Luftschicht zwischen Schichten)

 

VSI (Vorsatzschale Innen)

Innenliegende, biegeweiche, vorgesetzte Schale zur Verbesserung des bewerteten Schalldämmmaßes. Vorsatzschalen wirken sich ab einer Resonanzfrequenz kleiner 160Hz positiv auf R W aus.

VSA (Vorsatzschale Außen)

Außenliegende, biegeweiche, vorgesetzte Schale zur Verbesserung des bewerteten Schalldämmmaßes. Vorsatzschalen wirken sich ab einer Resonanzfrequenz kleiner 160Hz positiv auf R W aus.

ZW (Zwischenschicht einer Doppelwand)

Zwischenschicht zwischen zwei massiven, biegesteifen Schalen. Für die Zwischenschicht sollte nur eine Luftschicht gewählt werden.

ESZ (Estrich mit Zement oder Calciumsulfat)

Bei Decken gilt ein schwimmend verlegter Estrich als Vorsatzschale (wie auch abgehängte Decken).

ESG (schwimmender Gussasphalt oder Trockenestrich)

Bei Decken gilt ein schwimmend verlegter Estrich als Vorsatzschale (wie auch abgehängte Decken)

Beispiele für gängige Schichtaufbauten:

Die unten angeführten Beispiel zeigen, wie die Schichtzuweisung bei häufig vorkommenden Bauteilaufbauten getroffen werden können.

 

Massive Wand aus Ziegel oder Stahlbeton, beidseitig verputzt:

  • Putz Masseschicht (M)

  • Ziegel Masseschicht (M)

  • Putz Masseschicht (M)

 

Massive Decke mit Vorsatzschale (z.B. abgehängte Zwischendecke aus Gipskartonplatten oder Akustikdecke):

  • Stahlbeton Masseschicht (M)

  • Hohlraum Luftschicht (L)

  • Akustikfilz Dämmschicht nicht vollfl. verbunden (DSN)

  • Gipskarton Vorsatzschale innen (VSI)

 

 

 

Fenster Schalldämm-Maß

Im Menüpunkt „Fenster Schalldämm-Maß“ befindet sich eine Auflistung aller in der Schallschutzberechnung vorhandenen Fenster und Türen.

 

Wurden die Eingaben in der Raumerfassung bereits gemacht, so dient dieser Menüpunkt lediglich der Kontrolle. Mit der Schaltfläche „Bearbeiten“ können sämtliche Fenster und Türen auch direkt bearbeitet und verändert werden.

 

 

 

 

Luftschallschutz durch Außenbauteile

Hier können sämtliche in der Schallschutzberechnung enthaltenen Außenbauteile auf Ihre Anforderungen an den Luftschallschutz hin betrachtet werden. Mit einem Klick auf das Häkchen links wird die Berechnung aktiviert.

 

Das bewertete Bau-Schalldämmmaß wird hier der Anforderung gegenübergestellt und kann ggf. mit der Schaltfläche „Bearbeiten“ angepasst werden. Mit den rechtsstehenden Schaltflächen wird das entsprechende Menü geöffnet und die Bauteile bzw. Fenster und Türen können angepasst werden. R W,F,erf stellt einen Planungswert dar, der aussagt welches bewertete Schalldämmmaß R W die Fenster mindestens erreichen müssen um in Kombination mit dem Trägerbauteil das mindestens geforderte Bau-Schalldämm-Maß R’ res,w,min zu erreichen.

 

 

 

 

Luftschallschutz zwischen Räumen

Existieren innerhalb des Gebäudes bestimmte Raumkonstellationen bzw. verschiedene Lärmpegel (z.B. Wohnung an eine Betriebsstätte angrenzend), so entstehen Anforderungen an den Luftschallschutz zwischen den Räumen. Neben der eigentlichen Trennwand tragen auch sämtliche Flankenbauteile (umschließende Wände und Decken) zum gesamten Schalldämmmaß bei.

 

Dd

Übertragung durch Anregung und Abstrahlung des Trennbauteils

Df

Übertragung durch Anregung des Trennbauteils und Abstrahlung über einen Flankenbauteil

Fd

Übertragung durch Anregung eines Flankenbauteils und Abstrahlung über den Trennbauteil

Ff

Übertragung durch Anregung eines Flankenbauteils und Abstrahlung über einen Flankenbauteil

 

 

In der Maske „Luftschallschutz zwischen benachbarten Räumen“ können Raumkonstellationen angelegt, bearbeitet oder gelöscht werden. Unter gewissen Umständen bestehen bei derartigen Räumen keine Anforderungen. Entsprechend wird statt einem Anforderungswert „-“ angezeigt.

 

 

Zuerst wird unter a) festgelegt ob sich die Räume übereinander oder nebeneinander befinden. Bei Gebäuden mit Betriebsstätten werden die Anforderungen gem. dem Spitzen-Lärmpegel der Betriebsstätte festgelegt. Bei Gebäuden ohne Betriebsstätten können unter bestimmten Bedingungen ebenfalls Anforderungen auftreten. Die entsprechenden Einstellungen können ebenfalls unter a) getroffen werden. Anforderungen bestehen für aneinander grenzende Nebenräume verschiedener Nutzung (z.B. Wohnzimmer zu Stiegenhaus), für aneinander grenzende Aufenthaltsräume verschiedener Nutzung (z.B. Wohnzimmer zu Büro) oder für spezielle Raumarten (Klassenzimmer, Krankenzimmer, Hotelzimmer etc.).

 

Unter Punkt b) werden zunächst Sende- und Empfangsraum definiert und das entsprechende Trennbauteil festgelegt. Bei der Berechnung des Schallschutzes zw. zwei Räumen mit unterschiedlichem Volumen ist als Empfangsraum der Raum mit dem kleineren Volumen anzusetzen. Sind zwei Räume über nicht verschließbare Öffnungen über 5m² verbunden, ist der gesamte Rauminhalt einzugeben (ÖNORM B 8115-4:2003 Abschnitt 6.2.1.5.4). Dies kann mit der Eingabe des gesamten Volumens unter b1) geschehen.

 

Ist die Raumkonstellation definiert können unter c) die umschließenden Flankenbauteile erfasst werden. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „Neue Flanke“ öffnet sich die Flankenerfassung. Hier werden Flankenbauteile des Sende- sowie Empfangsraumes eingegeben und deren Verbindungsform mit dem Trennbauteil bestimmt. In GEQ werden die entsprechenden Flankenbauteile grafisch in der schematischen Raumansicht dargestellt, sobald die Eingabe startet.

 

 

Grundlegend unterscheidet man zwischen Kreuz- und T-Stößen, welche wiederum in diversen Bauformen auftreten können. Je nachdem, wie die Verbindung ausgeführt wurde kann die entsprechende Skizze gewählt und zugewiesen werden. Die Kopplungslänge beschreibt die Länge der Verbindung von Trenn- und Flankenbauteil.

 

Bei Innenbauteilen, die im Raum als Flanke dienen, ist es zusätzlich möglich, eine Schichtreihenfolge festzulegen (von Außen nach Innen oder umgekehrt). Dies ist vor allem ratsam bei Bauteilen mit einer Vorsatzschale (z.B. Massivdecke mit abgehängter GK-Decke), da sich der Hohlraum bei solchen Bauteilen maßgeblich auf das Schalldämmverhalten auswirkt. Dabei wirkt sich eine innenliegende Vorsatzschale (z.B. abgeh. Decke) sehr stark aus, eine außenliegende Vorsatzschale (z.B. vorgesetzte Fassade) sehr schwach.

 

Wurden alle Eingaben getroffen kann die Erfassung mit einem Klick auf die Schaltfläche „OK“ übernommen oder mittels der Richtungspfeile direkt die nächste Flanke bearbeitet werden. Sobald alle Flanken erfasst wurden berechnet das Programm sämtliche Schallwege und zeigt als Ergebnis die bewertete StandardSchallpegeldifferenz D nT,w sowie den Vergleich mit der Anforderung.

 

 

 

 

Trittschallschutz

Für die Trenndecke eines Raumes (in diesem Fall der Empfangsraum) existieren Anforderungen an den Trittschallschutz. Durch die Eingaben unter den Punkten „Räume“ bzw. „Bauteil Schalldämmmaße“ sollten bereits alle benötigten Kennwerte zur Berechnung des Trittschallschutzes hinterlegt sein, können aber natürlich auch direkt im Menüpunkt „Trittschallschutz“ erfasst bzw. bearbeitet werden.

 

Die Übersicht der Räume zeigt den erforderlichen und den erreichten Standard-Trittschallpegel der Trenndecke an. Mit einem Klick auf die Schaltfläche „Bearbeiten“ können die Räume angepasst werden.

 

Hinweis: Zement- oder Calciumsulfatestriche sind nur von 60 – 160 Kg/m² und einer Dämmschicht von 5 – 50 MN/m³ lt. Norm berechenbar. Trockenestriche und Gussasphalte sind nur von 15 – 60 Kg/m² und einer Dämmschicht von 10 – 50 MN/m³ lt. Norm berechenbar. (Lt. ÖNORM B 8115-4, Pkt. 7.1.2.1, Bild 19 und 20).

 

 

 

Ausdruck

Mit einem Klick auf diese Schaltfläche lassen sich die Eingabe- und Ergebnisblätter der Schallschutzberechnung ausdrucken.

 

Standardmäßig wird mit dem Klick auf „Ausdrucken“ eine Vorschau angezeigt. Der Ausdruck umfasst eine Zusammenfassung der Grunddaten, detaillierte Ausdrucke der verwendeten Bauteile und Fenster, die Nachweise von Luftschallschutz bei Außenbauteilen und zwischen Räumen sowie den Nachweis des Trittschallschutzes.

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